Zuffenhausen ist mit fast 40-tausend Einwohnern einer der großen Stuttgarter Aussenstadtbezirke. Mitten durch Zuffenhausen führt die 6-streifige Stadtautobahn B10/27, im größten Abschnitt als Hochstraße. Diese Straße wurde in den 1970er Jahren gebaut und – man glaubt es kaum – sollte Zuffenhausen vom Verkehr entlasten. Eingetreten ist dann genau das Gegenteil. Auf den alten Bundesstraßen, der Ludwigsburger Straße (ehem. B27) und der Schwieberdinger Straße (ehem. B10) war bald nach Inbetriebnahme der neuen B10/27 annähernd wieder soviel Verkehr wie davor. Zusätzlich brausten auf der neuen Straße bereits 45.000 Kfz/Tag durch Zuffenhausen, mit steigender Tendenz. Heute sind es an die 70.000 Kfz die je Werktag auf der B10/27 durch den Stadtbezirk fahren, mit einem hohen Lkw Anteil und weiter steigender Tendenz.

Richtung Pragsattel und Innenstadt …

Richtung Kornwestheim und Ludwigsburg.
Diese Zerschneidung und die hohe Verkehrslast stellt eine starke Belastung für die Menschen in Zuffenhausen dar. Wie ein Teppich liegt der Lärm der Kraftfahrzeuge Tag und Nacht über dem Stadtbezirk. Ein erholsamer Schlaf bei offenem Fenster ist für viele Einwohner auch in heißen Sommernächten nicht möglich.
Aktive Bürger aus Zuffenhausen sowie der Bürgerverein und die Schutzgemeinschaft Krailenshalde e.V. setzen sich daher seit Anfang der 1990er Jahre für eine Verlegung der B10/27 in einen Tunnel ein. Dieser Tunnel soll im Süden von Zuffenhausen, an der Friedrichswahl beginnen und bis zum Teiler der B10/27 im Norden von Zuffenhausen gehen. Da der Kfz-Verkehr gemäß den Beschlüssen des Gemeinderats und der Landesregierung bis zum Jahr 2030 um 20 % abnehmen soll, ist ein 4-streifiger Tunnel vollkommen ausreichend.
Erfreulicher Weise wurde diese Idee nach anfänglicher Skepsis auch auf politischer Ebene unterstützt, und der Gemeinderat beschloss die Darstellung des Tunnels als Entwicklungsziel im aktuellen Flächennutzungsplan der Stadt Stuttgart.

B10/27-Stadttunnel Zuffenhausen.
Dieser Stadttunnel würde für ganz Zuffenhausen eine enorme Lärmentlastung bringen. Wo heute der Verkehr tobt, könnten in zentraler Lage wertvolle Flächen zurückgewonnen werden. Diese könnten auf vielerlei Arten genutzt werden: für einen zentralen Grünzug mit Freizeiteinrichtungen, für Sportanlagen benachbarter Schulen, für einen Radweg zwischen Innenstadt und Ludwigsburg u.s.w., Randflächen könnten neu bebaut werden.
Der Bau des Stadttunnel könnte dabei in einzelnen Abschnitten erfolgen. Es müsste auch kein Tunnel gebohrt werden, sondern die B10/27 könnte im preiswerten Ausschachtverfahren in die Tiefe gelegt werden.
Neuen Schwung hat die Diskussion um den Stadttunnel vor etwa 20 Jahren im Zusammenhang mit Umbauplanungen für die Friedrichswahl bekommen. Dabei soll die Heilbronner Straße direkt an die B10/27 angeschlossen werden. Die direkt bei den Wohnhäusern und in einer wichtigen Frischluftschneiße liegende Auffahrtsrampe sowie die Brücke über die Ludwigsburger Straße sollen abgerissen werden.

Es ist unabdingbar, dass für den Umbau der Friedrichswahl der Flächennutzungsplan zu beachten ist. Dieser sieht das Entwicklungsziel Stadttunnel Zuffenhausen vor. Doch die Stadt hatte das bei ihren Planungen anfänglich nicht berücksichtigt, was viele Diskussionen in der Bürgerschaft und in den Gremien verursacht und die Sache deutlich verzögert hat.
Im Jahr 2021 haben die Planer der Stadt Stuttgart dann mit der Umbau-Variante (8b-4a) eine Planung vorgelegt, die auch unseren Vorstellungen in vielen Punkten entspricht.

Bei dieser Variante taucht die B10/27 vor der Friedrichswahl, also noch in der Heilbronner Straße, ab, und kommt dann erst beim S-Bahnhof wieder auf das heutige Niveau. Die Kreuzung Friedrichswahl wird dabei ebenso unterfahren wie der Siegelbergdurchlass (Frankenstraße). Der Längsschnitt stellt den Höhenverlauf dar:

Der „Langtunnel“ stellt einen guten Einstieg in die Tunnelverlegung der B10/27 (Entwicklungsziel des FNP) dar. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik (STA) hat mehrheitlich beschlossen, diese Variante zur Basis der weiteren Planungen zu machen.
Diese städtische Variante haben daher auch wir zur Basis unserer weiteren Überlegungen gemacht. Diese zielen darauf hin, Problempunkte in der städtischen Variante zu beseitigen und diese so zu optimieren, so dass eine für möglichst viele Bürger vorteilhafte Planung entsteht.
U.a. haben wir die eigentliche Kreuzung „Friedrichswahl“ überarbeitet. Das Ergebnis unserer Überarbeitung finden Sie hier (PDF):
Dieser Text ist noch in Arbeit und wird laufend ergänzt und angepasst.